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Diskussion in Arendsee: Sollte es für Bibliotheken Gutscheine geben? 

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Von: Jens Heymann

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Leiterin Bettina Ehrecke sortiert ein paar Bücher in einem Regal der Arendseer Bibliothek.
Leiterin Bettina Ehrecke sortiert ein paar Bücher in einem Regal der Arendseer Bibliothek. In der Stadtpolitik ist über einen Gutschein für die städtischen Büchereien diskutiert worden – bislang ohne Ergebnis. Die Ausleihstellen werden gut genutzt, heißt es aus dem Rathaus. © Freier Mitarbeiter

Ist das Lesen von Büchern noch modern? Und einen Schritt weitergedacht: Ist das Ausleihen von Lesestoff aus Bibliotheken noch zeitgemäß? Und falls nicht, was könnte getan werden, um öffentliche Büchereien zu erhalten?

Arendsee – In diesem Dunstkreis bewegte sich kürzlich eine Diskussion zwischen der Arendseer Stadtpolitik und der Verwaltung. Ganz ähnlich wie die Gesprächsrunde über die Essensversorgung von Kita- und Grundschulkindern.

Stadträtin Nadine Schütte (Linke) war es ein Anliegen, in der Leseszene Anreize zu schaffen, zum Beispiel über einen Bibliotheksgutschein, der öffentlich gefördert wird. Der Altersdurchschnitt der Leser der beiden Bibliotheken in Arendsee und Fleetmark sei nicht ganz niedrig, argumentierte Schütte. Deshalb sei es wichtig, neue Leser zu gewinnen und vor allem Jüngere anzusprechen. Das dürfte in Fleetmark möglicherweise einfacher als in Arendsee sein – denn die dortige Ausleihstelle wurde jüngst in das Grundschulgebäude integriert.

Konkrete Zahlen zu den Nutzern konnte die Stadtverwaltung nicht vorlegen, was die Faktenlage schmälerte. Nur so viel: Beide Büchereien seien gut besucht; in Arendsee herrsche ein „ständiges Kommen und Gehen“, bescheinigte Hauptamtsleiter Michael Niederhausen. Es gebe einen „harten Leserstamm“.

Doch zurück zur eingangs erwähnten Gutschein-Idee: Nadine Schütte schlug vor, Jahresmitgliedschaften zu verlosen. Nicht tausende, aber einige, konterte Schütte eine Nachfrage zu den dadurch entstehenden Einnahmeverlusten. Wenn keiner mehr käme, gäbe es auch keine Einnahmen mehr, schob die Stadträtin hinterher.

Von einer Ungleichheit gegenüber den Dörfern sprach hingegen Hartmut Baier (Arendsee-Land / Freie Liste). Denn nicht alle Arendseer nutzen die festen Bibliotheken, sondern den Bücherbus, der aus Salzwedel kommt und den Arendsee anteilig seiner Einwohner mitfinanziert. Denen würde ein Gutschein also wenig nützen, befand Baier. Fraktionskollege Frank Rossau brachte die Mitglieder der Jugend-Feuerwehren ins Spiel. Und ein weiteres Mitglied der Land-Fraktion, Sven Schottenhamel, erklärte, dass sich Stadträte und Verwaltung eine Möglichkeit überlegen sollten. Denn der Grundgedanke von Nadine Schütte sei gut – und es sei auch nie verkehrt, ein Buch zu lesen. Zum Thema Bibliothek könnte es also eine Fortsetzung geben.

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