Die Verbandsgemeinde habe sich die Entscheidung für diese neue Stelle nicht einfach gemacht, beschrieb Rüdiger Kloth nun in Arendsee die damaligen Prozesse. Denn die erfahrene Fachfrau, die sich mittlerweile auch um Dorferneuerung, Leader und Wirtschaftsförderung kümmert, will bezahlt werden. Da könne niemand für ein Sacharbeitergehalt eingestellt werden, gab auch Arendsees Bürgermeister Norman Klebe zu. Für den Haushalt kleiner Gemeinden ist es auf jeden Fall eine Investition, die vorher gut überlegt sein will.
Seehausen hat sich jedenfalls vor fünf Jahren dafür entschieden, rekapitulierte Rüdiger Kloth. Zunächst mit dem Schwerpunkt der Fördermittelbeschaffung, denn davon hatte in der Verwaltung jeder „so ein bisschen Ahnung“. Das reicht jedoch für die oftmals komplexen Anträge nicht aus. So seien der Verbandsgemeinde viele Möglichkeiten entgangen.
Dieses Problem kennt auch Arendsee. Die Fristen für Förderprogramme sind teils sehr kurz, andere Vorhaben hängen in der Bürokratie fest, und selbst der Antrag für ein kleines Jugendbeteiligungsprojekt kostete Zeit und war am Ende sogar vergebens.
Lisa Weigelt sei für Seehausen aufgrund ihrer Vorerfahrung beim ALFF (Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten) ein Glücksgriff gewesen, meinte ihr Chef. Die Netzwerke seien geknüpft, ebenso die Kontakte zu Berufsverbänden.
Ein fester Ansprechpartner und kein schnöder Verweis mehr auf die zentrale Telefonnummer des Rathauses ist in Arendsee noch ein Wunsch, wie im Ausschuss angemerkt wurde. Seit zehn Jahren hätte die Stadt dasselbe wie Seehausen machen können, sagte Stadtrat Thomas Schlicke (Linke). Doch das Gegenteil sei geschehen.
Nicht immer würden jedoch beste Voraussetzungen helfen, schränkte Rüdiger Kloth den Erfolg von Wirtschaftsförderung etwas ein. Ein solcher scheitere manchmal schlicht an den Eigenheiten der Eigentümer, verwies er auf ein erfolgloses Projekt, um eine von Seehausens Brach- und Leerstandsflächen zu revitalisieren.