Plötzlich war da die Frage nach der Gleichberechtigung. Und nicht wie derzeit gesamtgesellschaftlich üblich, die der Frau, sondern es ging um die des Vaters. „Wir müssen hier Gleichberechtigung erreichen“, sagte Elke Büdenbender.
Dankbar nahmen die Kurgäste das auf, und die Frauen, die zu Wort kamen, unterstützten das. Sie konnten befreiter darüber reden und machten deutlich, dass man bei Frauen die Notwendigkeit einer Kur eher sehe. Wenn auch Männer und Frauen oft gleiche Voraussetzungen für eine Bewilligung besitzen.
Trotz aller Schwierigkeiten durch Inflation, Krieg und gesellschaftliche Probleme – Elke Büdenbender ließ bei ihrer Forderung nicht nach, die Gesundheit von Müttern und Vätern nicht zu vergessen.
Es war auch ein Informationsbesuch, inwieweit die Klinik in Arendsee ihre Aufgabe meistert. Die Schirmherrin des Müttergenesungswerkes zeigte sich beeindruckt. Von Vielfalt und Erfolg, dem sich die Klinik beim Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS) bei Kindern und Jugendlichen verschrieben hat. Im Gespräch wurde deutlich, dass es der Klinik viel einfacher gemacht werde, wenn die richtigen Diagnosen gestellt sind. „Wir können optimal reagieren, wenn wir viel über die Patienten wissen“, sagte Marion Danner. Wenn man sich richtig auf die Kinder eingestellt hat, dann gelinge es, mit geeigneten Therapien und Tagesabläufen Kinder zu erleben, die glücklich seien und keine großen Spielzeuge bräuchten.
Elke Büdenbender gab der Hoffnung Ausdruck, dass die dreiwöchige Kur nicht der herausragende Punkt sei, sondern durch die Kur eine lange und erfolgreiche Verbesserung des Krankheitsbildes eintritt. „Die Kur gibt einem für eine Zeit das Gefühl, ganz woanders zu sein, rausgenommen aus dem Stress“, so die Eltern in der Gesprächsrunde. Entscheidend sei aber danach – im häuslichen Umfeld danach zu streben. Dazu gehört, dass man Erfahrungen aus der Klinik auch zu Hause umsetzt.
Der Rundgang durch die Klinik an der Lüchower Straße brachte der Schirmherrin das Gefühl, dass diese Einrichtung auf dem richtigen Weg ist. Das betonte sie und versprach, in Sachen Finanzierung der Einrichtungen ihren Einfluss in der Politik geltend zu machen. Das Müttergenesungswerk sei Kraftspender, wenn die Kräfte einmal schwinden, sagte sie. Denn der Gesellschaft sei kein guter Dienst erwiesen, wenn Mütter und Väter körperlich und seelisch den Anforderungen der Zeit nicht mehr gewachsen seien. Das wirke sich negativ auf die Kinder aus. Deshalb müssten Eltern und Kinder gleichermaßen Beachtung finden, wie es in der Arendseer Klinik praktiziert werde.