Eine wesentliche Rolle dürften die privaten Solarparkplanungen der Familie Benecke gespielt haben. Bei der vorangegangenen Ratssitzung im März hatten sich die übrigen Ratsmitglieder gewundert, woher das Projekt bei Leppin (und auch ein anderes bei Harpe) kommt und erheblichen Informationsbedarf angemeldet. Beide Pläne wurden dann zurückgestellt.
Gegenüber der AZ räumte Otto Benecke ein, dass die damaligen strittigen Tagesordnungspunkte über die beiden Solarparkvorhaben wohl nicht als Beschluss hätten formuliert werden dürfen. Konkret ging es um das Aufstellen von Bebauungsplänen und das Ändern des Flächennutzungsplans. Beides übliche Verfahrensweisen, um Bauprojekte zu ermöglichen.
In gewisser Weise sei er von der harschen Reaktion seiner Ratsmitglieder überrascht worden, so Benecke. Denn jedes Thema könne doch geändert oder zurückgestellt werden. Er habe damals die Leitung der Sitzung an seinen Stellvertreter Dirk Giemulla übergeben und später auch die geforderte Infoveranstaltung für die Einwohner mitgetragen. Rückblickend betrachtet, schien da wohl schon zu viel Porzellan kaputtgegangen zu sein.
Den Vorwurf, eigene Interessen durchsetzen zu wollen, lässt Otto Benecke nicht gelten. Jeder könne seine Flächen für Photovoltaik einbringen, meint er. „Ich war nicht der Erste, sondern zufällig der Ortsbürgermeister.“ Weiter südlich in Neulingen gebe es eine ähnliche Situation – aber keine Probleme. Auch über das Projekt bei Harpe spreche niemand.
Er wolle den Leppiner Ortsrat nicht schlechtreden, sondern seinen Frieden machen. Dieser ist vermutlich auch notwendig, denn es steht die 700-Jahr-Feier des Ortes noch in diesem Monat, vom 24. bis 26. Juni, an. Die Verantwortung dafür habe er übergeben, sagt Otto Benecke. Er wolle aber weiterhin zur Verfügung stehen – dafür müsse allerdings auch auf ihn zurückgekommen werden. In seinem Kuhstall soll es eine Ausstellung zur Geschichte Leppins geben.