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Kläden zum 70. Mal im närrischen Ausnahmezustand

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„Stimmungssünder“ hatten in Kläden keine Chance: Der Karzer war immer gut gefüllt, dafür sorgte die fleißige Polizei. © Eckehard Schwarz

Kläden befand sich am Wochenende, 10. bis 12. Februar, wieder, nun bereits zum 70. Mal, im närrischen Ausnahmezustand. Nach dreijähriger Abstinenz und nur Straßen- und Hofkarneval in der Corona-Zeit war der Saal der Gaststätte Hoffmann wieder bis auf den letzten Platz besetzt.

Kläden. Auch in diesem Jahr hatte der Klädener Karneval Club (KKC) für seine Gäste ein buntes und durchaus abwechslungsreiches Programm mit 21 Punkten auf die Beine gestellt. Dazu konnte der Vorsitzende des KKC, Hagen Schünke, auch Delegationen zahlreicher befreundeter Karnevalsvereine begrüßen.

Doch in diesem Jahr hatte er noch eine besondere Aufgabe, er konnte das amtierende Landesprinzenpaar von Sachsen-Anhalt, Yannick I. und Lea I., Mitglieder des 1. Sachsen-Anhaltinischen Prinzenclubs sowie den Präsidenten des Halle-Saalekreis-Karneval-Vereins, Ingo Küßner, begrüßen.

Nicht nur die eingeladenen Vereine und die Mitwirkenden am Programm wurden vom Prinzenpaar in diesem Jahr mit Orden für ihr Engagement geehrt, für seine langjährigen Verdienste um den Karneval wurde Ingo Kik mit dem Verdienstorden des Verbandes ausgezeichnet. Auch für die junge Anabel Fabel war die 70. Festsitzung etwas Besonderes, sie trat das erste Mal als Tanzmariechen auf.

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Die Prinzenpaare aus Kläden und Sachsen-Anhalt (v.l. Christin I., Lea I., Yanenick I. und Christian III.) © Eckehard Schwarz

Nach dem Einzug der Garde sowie des Elferrates ergriff Hagen Schünke das Wort. Er erinnerte an die Anfänge des Klädener Karnevals vor nunmehr 70 Jahren. Im November 1952 beschlossen die Klädener nach dem Vorbild des Mainzer Karnevals, den sie damals zum ersten Mal im Westfernsehen sahen, selbst einmal ein närrisches Fest zu organisieren.

Amtsrichter verlas die närrischen Gesetze

Danach ergriff der Amtsrichter Mathias Zemke das Wort und verlas die elf närrischen Gesetze. Wenn diese von den Besuchern nicht eingehalten wurden, kam die Karnevalspolizeitruppe, bestehend aus Silke Pietschmann, Franziska und Ester Brzezicha und Antje Schünke. Sie nahmen ihr Amt sehr ernst und steckten fleißig „Stimmungssünder“ in den Karzer, wo sie für elf Minuten weggesperrt waren. Als Haftentschädigung gab es dann eine Brezel und einen kleinen „Stimmungsmacher“.

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Im Saal der Gaststätte Hoffmann herrschte wieder eine ausgelassene Stimmung. © Eckehard Schwarz

Es folgte als weiterer Höhepunkt der Festsitzung der Einzug des Prinzenpaares Christin I. und Christian III. Sie waren bereits in der Corona-Zeit auch das amtierende Prinzenpaar. Nachdem der Männerchor unter Leitung von Christoph Noetzel mit seinen Liedern für die richtige Stimmung gesorgt hatte, zeigten dann die einzelnen Gruppen ihre Sketche. So zum Beispiel „Mischung 04“, wie sie sich einen etwas anderen Junggesellenabschied vorstellen, und „Die Stechkatzen“ bewiesen, dass man auch im Tierreich alle Krankheiten mit einer speziellen Tinktur (Alkohol) heilen kann.

Von den „Singenden Dorfreportern“ gab es das Neueste aus dem Ort

Die „Langen Jammerlappen“ um Mathias Zemke, Swen Pietschmann und Volker Prange wagten einen Blick in die Zukunft. In sehr lustiger Form zeigten sie den Unterschied zwischen einem echten Handwerker mit all seinen Schwächen und einem nicht ganz richtig funktionierenden Roboter auf. Die „alten Damen“ von „Mix Generation“ hingegen bewiesen, dass man in jedem Alter beim Tanz gut aussehen kann.

Etwas ruhiger ging es bei den „Singenden Dorfreportern“ Hanno Fölsch und Andreas Döpelheuer zu, die wieder das Neueste aus dem Leben im Ort von Geburtstagsfeiern bis ihn zur Hitze während der 700-Jahr-Feier von Kraatz in lustiger Form berichteten.

Die beiden Vollblutkarnevalisten traten noch einmal als „Duo Infernale“ auf und brachten den Saal mit ihren Liedern stimmungsmäßig zum Kochen.

Garde bildete zum Abschluss eine Pyramide

Ihr Können zeigte die Garde gleich in mehreren Programmpunkten mit ihren temperamentvollen Tanzdarbietungen, bei dem sie zum Abschluss sogar eine große Pyramide bildete.

Nicht ganz so hoch wie die Garde waren die Hebefiguren des Männerballetts „Hüftgold de luxe“, doch auch sie sorgten mit ihrem Tanz ebenfalls für Beifallsstürme. Mit der Scheuerlatte und dem Ehrentanz aller anwesenden Prinzenpaare ging dann das sehr gelungene Programm zu Ende.

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