Nicht nur die eingeladenen Vereine und die Mitwirkenden am Programm wurden vom Prinzenpaar in diesem Jahr mit Orden für ihr Engagement geehrt, für seine langjährigen Verdienste um den Karneval wurde Ingo Kik mit dem Verdienstorden des Verbandes ausgezeichnet. Auch für die junge Anabel Fabel war die 70. Festsitzung etwas Besonderes, sie trat das erste Mal als Tanzmariechen auf.
Nach dem Einzug der Garde sowie des Elferrates ergriff Hagen Schünke das Wort. Er erinnerte an die Anfänge des Klädener Karnevals vor nunmehr 70 Jahren. Im November 1952 beschlossen die Klädener nach dem Vorbild des Mainzer Karnevals, den sie damals zum ersten Mal im Westfernsehen sahen, selbst einmal ein närrisches Fest zu organisieren.
Danach ergriff der Amtsrichter Mathias Zemke das Wort und verlas die elf närrischen Gesetze. Wenn diese von den Besuchern nicht eingehalten wurden, kam die Karnevalspolizeitruppe, bestehend aus Silke Pietschmann, Franziska und Ester Brzezicha und Antje Schünke. Sie nahmen ihr Amt sehr ernst und steckten fleißig „Stimmungssünder“ in den Karzer, wo sie für elf Minuten weggesperrt waren. Als Haftentschädigung gab es dann eine Brezel und einen kleinen „Stimmungsmacher“.
Es folgte als weiterer Höhepunkt der Festsitzung der Einzug des Prinzenpaares Christin I. und Christian III. Sie waren bereits in der Corona-Zeit auch das amtierende Prinzenpaar. Nachdem der Männerchor unter Leitung von Christoph Noetzel mit seinen Liedern für die richtige Stimmung gesorgt hatte, zeigten dann die einzelnen Gruppen ihre Sketche. So zum Beispiel „Mischung 04“, wie sie sich einen etwas anderen Junggesellenabschied vorstellen, und „Die Stechkatzen“ bewiesen, dass man auch im Tierreich alle Krankheiten mit einer speziellen Tinktur (Alkohol) heilen kann.
Die „Langen Jammerlappen“ um Mathias Zemke, Swen Pietschmann und Volker Prange wagten einen Blick in die Zukunft. In sehr lustiger Form zeigten sie den Unterschied zwischen einem echten Handwerker mit all seinen Schwächen und einem nicht ganz richtig funktionierenden Roboter auf. Die „alten Damen“ von „Mix Generation“ hingegen bewiesen, dass man in jedem Alter beim Tanz gut aussehen kann.
Etwas ruhiger ging es bei den „Singenden Dorfreportern“ Hanno Fölsch und Andreas Döpelheuer zu, die wieder das Neueste aus dem Leben im Ort von Geburtstagsfeiern bis ihn zur Hitze während der 700-Jahr-Feier von Kraatz in lustiger Form berichteten.
Die beiden Vollblutkarnevalisten traten noch einmal als „Duo Infernale“ auf und brachten den Saal mit ihren Liedern stimmungsmäßig zum Kochen.
Ihr Können zeigte die Garde gleich in mehreren Programmpunkten mit ihren temperamentvollen Tanzdarbietungen, bei dem sie zum Abschluss sogar eine große Pyramide bildete.
Nicht ganz so hoch wie die Garde waren die Hebefiguren des Männerballetts „Hüftgold de luxe“, doch auch sie sorgten mit ihrem Tanz ebenfalls für Beifallsstürme. Mit der Scheuerlatte und dem Ehrentanz aller anwesenden Prinzenpaare ging dann das sehr gelungene Programm zu Ende.