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Kameraden der Stadtwehr Arendsee üben mit leistungsstarker Drohne

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Von: Detlef Güssefeld

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Tino Martin (v.l.). Marek Weiß, Christian Hinze und Robert Katke begutachteten vor dem Start die Drohne.
Tino Martin (v.l.). Marek Weiß, Christian Hinze und Robert Katke begutachteten vor dem Start die Drohne. © Harry Güssefeld

Von einer internen Übung der Arendseer Feuerwehr mit einer neuen Drohne hatte die AZ am Mittwoch erfahren. Und tatsächlich: Das bis dato unbekannte Flugobjekt wurde am späten Nachmittag über dem Gebiet des Wirtschaftshofes in Arendsee gesichtet.

Arendsee – Stadtwehrleiter Marek Weiß sowie die Kameraden Timo Martin und Christian Hinze hatten sich die Aufgabe gestellt, mit dem neuen Gerät, das auf dem Einsatzleitwagen 2 (ELW) des Landes Sachsen-Anhalt positioniert ist, zu trainieren. Alle drei Männer besitzen einen entsprechenden Drohnenführerschein, wie die AZ erfuhr. Das scheint angesichts der Größe des Flugobjektes, das sich von den Abmessungen einer Freizeitdrohne unterscheidet, auch nötig.

Aber wozu ein solches Hightech-Gerät? „Wir können mit der Drohne aus der Luft im Einsatzfall die Lage besser einschätzen. Das macht vieles einfacher, auch bei der Führung der Kräfte“, so Marek Weiß. Die Drohne verfügt über eine Wärmebildkamera, einen Entfernungsmesser und einen leistungsstarken Scheinwerfer. Alles wurde am Mittwoch demonstriert. Auch die Suche nach einer vermeintlichen vermissten Person: Der kleine Emil hatte keine Chance. Er wurde schnell entdeckt.

„Wichtig ist, dass sich alle Kameraden, wir denken da an zwölf, mit dem Gerät vertraut machen“, sagte der Stadtwehrleiter. Der ELW als Katastrophenschutzfahrzeug ist in Arendsee stationiert, muss bei Bedarf auch aus Arendsee mit mindestens vier Mann Besatzung ausrücken. „Wir brauchen einen Puffer. Je mehr Kameraden das Wissen intus haben, desto besser“, so Weiß. Zwölf Männer bzw. Frauen seien ausreichend. Sie müssen die Technik des ELW beherrschen. Also auch die Drohne, die mit dazugehört.

Es wurde dunkel am Mittwoch, aber auch bei immer weniger Sicht hatten die Männer das Gerät im Griff. Positionslampen zeigten an, wo sich die Drohne befand. Im Normalfall dürfen 120 Meter Flughöhe nicht überschritten werden; im Einsatz gelten andere Regeln.

Ausgestattet mit 40-fachem optischen und 200-fachem digitalen Zoom, können aus großer Höhe sogar Pflastersteine erkannt werden. Die Drohne flog am Mittwoch testweise in Richtung B 190. Ein kurzer Weg, bedenkt man, dass sie eine Reichweite von 15 Kilometern hat. Das Hochleistungsgerät ist mit allen Anbauten rund neun Kilogramm schwer und bis zu 72 Kilometer pro Stunde schnell. Bedient wird sie im Einsatz von zwei Personen, dem Piloten und dem Kameramann. Das Bild kann auf dem Bedienteil kontrolliert und auf eine Leinwand im Fahrzeug projiziert werden.

Am Sonntag waren die Arendseer mit der Drohne bereits angefordert worden (wir berichteten). Eine vermisste Person in Salzwedel sollte gefunden werden, aber der Einsatz wurde vorher abgebrochen. „Wir müssen immer damit rechnen, dass wir zum Einsatz kommen. Jederzeit und überall im Kreis“, so Marek Weiß. Eine Mehraufgabe der Feuerwehr in Arendsee, die gemeistert werden muss. Dennoch: Mit der Übergabe des Fahrzeuges im vergangenen Jahr hatte die Seestadt-Wehr gewusst, welche Aufgaben auf sie zukommen. Dafür steht aber nun ein modernes Fahrzeug in der Halle, das auch für Einsätze in der Seestadt genutzt werden kann.

Die Drohne komplettiert das moderne Fahrzeug weiter. Sie zu beherrschen, wird nun die Aufgabe sein. Am Mittwochabend sah schon vieles professionell aus. Und die Männer hatten auch echt Spaß dabei. Arendsees Ortswehrleiter Robert Katke informierte sich vor Ort. Und war echt angetan von den Möglichkeiten.

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