Wenig Harmonie zwischen Ortschaft und Verwaltung gab es außerdem in Kleinau. Bei der Zusammenkunft Mitte Oktober knallte es verbal so heftig, dass sich Bürgermeister Klebe gezwungen sah, schon am Folgetag gegen 6.30 Uhr der AZ mitzuteilen, auf die Vorwürfe aus Kleinau reagieren zu wollen. Er habe zur Audienz gemusst, kommentierte Ortsbürgermeister Sven Schottenhamel später zynisch die Aussprache im Arendseer Rathaus.
In der Stadtverwaltung wird die gesamte Thematik wenig überraschend etwas anders gesehen. „In der Regel hängt es von finanziellen Aspekten ab“, antwortet Hauptamtsleiter Michael Niederhausen auf die Frage, warum manche Wünsche aus den Ortschaften lange auf ihre Umsetzung warten müssen. Sei für Dinge vorab kein Geld eingeplant worden, müsse auf kommende Haushalte gewartet werden. Das betreffe vor allem „spontane Ideen“ von Ortschaftsräten.
Nun beziehen sich zumindest Teile der Kritik aus den Ortsgremien nicht auf Investitionen, sondern auf Pflege- und Instandhaltungsmaßnahmen. Probleme im laufenden Betrieb (Müll, kaputte Lampen usw.) sollten der Verwaltung sofort persönlich, per Telefon oder E-Mail gemeldet werden, entgegnet Michael Niederhausen. Manche Ortsbürgermeister seien da auch mal eher im Rathaus anzutreffen als andere. Es sei zeitintensiver, erst das Protokoll einer Ratssitzung abzuarbeiten und die Probleme daraus aufzulisten. Da gingen Tage und Wochen ins Land, meint der Hauptamtsleiter. Und am Ende heiße es: Die Verwaltung mache nichts.
Manches Mal, so ergänzt Michael Niederhausen, seien die Ansprüche auch höher, als realistisch umsetzbar. Das betreffe insbesondere Pflegearbeiten. Und manchmal sei die Stadt gar nicht verantwortlich, etwa für den kontroversen Baumschnitt in Thielbeer durch die Landesstraßenmeisterei. Den Unmut darüber bekam Bürgermeister Klebe beim Ortsrat höchstselbst zu hören.