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Gustav-Nagel-Areal: Arendsees Zurückhaltung beim Bezahlen

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Von: Jens Heymann

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Das Gustav-Nagel-Gelände in Arendsee
Das Gustav-Nagel-Gelände in Arendsee gehört zwar der Stadt, doch die Kommune will sich bei den Kosten für den Wiederaufbau doch eher zurückhalten. Zumindest klang dieser Tenor jüngst im Bauausschuss durch. © Harry Güssefeld

Nach einiger Zeit ist der geplante Wiederaufbau des Seetempels auf dem Gustav-Nagel-Areal in Arendsee wieder Inhalt einer städtischen Bauausschusssitzung gewesen. Der Tenor der Versammlung: Der Gustav-Nagel-Förderverein wird sich bei der Finanzierung des Vorhabens in erster Linie selbst Gedanken machen müssen.

Arendsee – Die Stadt sieht sich eher beim Schaffen der richtigen Rahmenbedingungen. „Haushaltsmittel sehe ich da nicht“, meinte Stadtrat Jens Reichardt (Arendsee-Land / Freie Liste) nach der kurzen Präsentation von Bürgermeister Norman Klebe in Abwesenheit der Fördervereinsvorsitzenden Antje Pochte.

An der grundlegenden Planung des Seetempel-Wiederaufbaus habe sich nichts geändert, hatte es Klebe kurz gemacht. Eine Vorfinanzierung der Planungskosten hatten Vertreter des Stadtrates bereits im vergangenen Jahr bei einem Arbeitstreffen des Fördervereins ausgeschlossen. Diese Meinung wurde nun im Bauausschuss bestätigt. Die Pflichtaufgaben wie Feuerwehr und Co. hätten für die Kommune Vorrang; das Nagel-Areal fällt unter freiwillige Leistungen.

Während der Großteil der geschätzten 170 000 Euro Kosten über ein Förderprogramm, beispielsweise Leader, gestemmt werden soll, muss der Eigenanteil selbst aufgebracht werden. Die Zurückhaltung der Stadt dürfte die Gustav-Nagel-Förderer allerdings nicht überrascht haben, denn längst läuft im Internet eine Spendenkampagne. Bis Dienstag waren dort 3640 Euro in 15 verschiedenen Zahlungen eingegangen. 21 000 Euro wollen die Verantwortlichen für Konzeption, Untersuchungen, Vermessung, Planung und Bauantrag einnehmen. Letzterer sei das klare Vereinsziel. Er finanziere sämtliche Planungsleistungen bis zum Bauantrag vor, steht als letzter Satz im Protokoll des Arbeitstreffens im Oktober 2022. Bürgermeister Klebe wiederholte dies außerdem im kürzlichen Bauausschuss. Der Stadtchef siedelt eine mögliche Fördermittelbewilligung für das Seetempel-Projekt auch eher im kommenden Jahr an.

Stadtrat Reichardt wies seinerseits darauf hin, dass sich gegebenenfalls auch noch andere Fördertöpfe auftun könnten. Aus diesem Grund sollte das Gustav-Nagel-Vorhaben in das IGEK, das Integrierte Gemeindliche Entwicklungskonzept, das aktuell für Arendsee erstellt wird, aufgenommen werden.

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