Bernd Hilbrecht übte scharfe Kritik an den Urhebern der Windradkampagne und an denen, die das möglich machten. Es „regiere der Bodensatz der Bildung“, die Entscheidungen seien denen der „Betonkommunisten“ vergleichbar, die einst in der Kritik derer standen, die heute das Sagen hätten. Woanders pflanze man Bäume; bedauere, wenn Bäume sterben und will für 36 Windanlagen rund 36 Hektar Wald opfern.
Hilbrecht kritisierte die Landeigentümer, die ihre Bereitschaft erklärten, das mitzumachen. „Hier wird eine rote Linie überschritten“, sagte er auf dem Marktplatz während der anberaumten Übergabe der Unterschriften, an der neben Klebe und Rossau auch Hilbrechts Schwägerin Elke Hilbrecht und Tischlermeister Christian Ullrich teilnahmen.
Für Geld würden Menschen das einstige Eigentum ihrer Großeltern verkaufen, die Energieunternehmen versprächen Geld über Geld, sodass die Menschen dem verfallen würden. Bernd Hilbrecht selbst besitze kein Land, wehrte sich aber gegen die Meinungen, dass nur die gegen das Vorhaben seien, die kein Land besäßen.“ Er kenne Menschen, die Land besitzen und dem Treiben nicht folgen, hieß es.
Und genau so würde er handeln. Denn schließlich würde mit dem Wald Lebensgrundlage verschwinden, die Gegend würde kahl und unattraktiv werden. „Die Grünen wollten einst Bäume, sie wollten Natur, sie wollten nachhaltiges Leben“, so Hilbrecht. Davon sei nichts übrig. Es werde „Ökofaschismus“ betrieben, das sei unerträglich.
Bernd Hilbrecht hatte die Initiative ergriffen und dankte am Montagabend all denen, die Listen ausgelegt hatten. „So viele Menschen haben mein Anliegen unterstützt. Ich danke jedem Einzelnen, der unterschrieben hat“, so der Gestiener. Er sei stolz auf diese große Gemeinschaft der Gegner und freute sich, dass Frank Rossau davon sprach, dass auch im Stadtrat eine klare Meinung zu erwarten sei. Rossau packte die Listen ein und werde sie auf Richtigkeit prüfen.
Norman Klebe erinnerte an die Versammlung in Gestien und ist sich sicher, dass die Menschen gemeinsam mit dem Stadtrat ein klares Nein deutlich machen würden. Ob es schließlich verhindert werden könnte, falls sich die Rahmenbedingungen ändern, das wisse man nicht, hieß es. Aber für Bernd Hilbrecht ist klar: Er würde auch eine Demonstration vor dem Rathaus organisieren, um seiner Idee viele Stimmen zu geben.