Noch deutlicher war Fraktionskollege Björn Hartmann im Stadtrat geworden: „Wir schmeißen Geld raus, um Briefe zu verteilen.“ Die Fraktion insgesamt spricht von jährlich rund 15 000 Euro, die allein an Verwaltungskosten für den Ortsrat anfielen.
Befürworter eines Ortschaftsrates – dazu zählt die CDU / SPD-Fraktion – verweisen auf Gleichbehandlung gegenüber den Ortschaften. Außerdem gibt es das Argument, die spezifischen Themen der Kernstadt und der zwei Satellitendörfer auf kleinerer Ebene – wie in den Dörfern – vorberaten zu können.
Eine neue politische Zwischenebene würde die Stadt einiges an Geld kosten, das dann möglicherweise an anderer Stelle fehlte. Dieser Aspekt sollte den Stimmberechtigten vorher bewusst gemacht werden, wiederholte Jens Reichardt am Dienstag seinen Standpunkt. Seiner Meinung nach sei dies in der Vergangenheit auch zugesichert worden. Dennoch sei nichts geschehen, stellte er die Verwaltung zur Rede.
Die sieht sich für derlei Aufklärung nicht zuständig, betonte Hauptamtsleiter Michael Niederhausen gegenüber der AZ. „Wir sind neutral. Wer Fragen hat, muss sich belesen.“ Vor- und Nachteile eines Arendseer Ortschaftsrates zu erläutern, sei Sache der Politik. Thomas Schlicke (Linke) ging in dieselbe Richtung. Eine Aufklärung vorab erübrige sich, erklärte er. Das passiere bei anderen Wahlen auch nicht.