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Arendseer Stadtrat uneins über Rückhalt für Nagel-Verein

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Von: Jens Heymann

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Die Diskussion um die Unterstützung des Gustav-Nagel-Vereins durch einen symbolischen Stadtratsakt blieb bei dessen Versammlung uneinheitlich.
Die Diskussion um die Unterstützung des Gustav-Nagel-Vereins durch einen symbolischen Stadtratsakt blieb bei dessen Versammlung uneinheitlich. Per Mehrheitsentscheid ist nun der Sozialausschuss an der Reihe. © Heymann, Jens

Wenn der Sozialausschuss der Stadt Arendsee in der kommenden Woche in Rademin tagt, geht es laut Tagesordnung nicht nur um die Vergabe des diesjährigen Kunst- und Kulturpreises, sondern außerdem noch einmal um die Projekte des Gustav-Nagel-Fördervereins. Dass sich der Ausschuss damit befasst, liegt auch daran, dass im zurückliegenden Stadtrat höchst unterschiedliche Meinungen über die Rolle der Stadt als Eigentümerin des Nagel-Grundstücks am See geäußert wurden.

Arendsee – „Wir brauchen den Rückhalt des Stadtrates für das Nagel-Projekt“, hatte seinerzeit Uwe Walter (CDU / SPD) den verbalen Schlagabtausch im „Haus des Gastes“ eröffnet. Fraktionskollege Matthias Goyer pflichtete ihm bei. Und Thomas Schlicke (Linke) erklärte, dass es hierbei nicht um Finanzielles, sondern um ein Zeichen gehe, dass er jedem Verein geben würde.

Das beurteilte die gegenüberliegende Tischreihe der Politikerrunde ganz anders. So sah Jens Reichardt (Arendsee-Land / Freie Liste) keine Notwendigkeit, durch den Stadtrat Einzelprojekt-Bekundungen zu erteilen. So etwas könne besser durch das IGEK (Integriertes Gemeindliche Entwicklungskonzept), den Fahrplan für die Entwicklung Arendsees in den kommenden zehn bis 15 Jahren, abgedeckt werden, warb Reichardt für das in der Entwicklung befindliche Strategiepapier der Einheitsgemeinde.

Eine weitere kritische Stimme war die von Christel Tiemann (CDU / SPD): Arendsee habe viele Vereine. Tiemann schlug einen Erbbaupachtvertrag vor, um die Stadt aus ihren Verpflichtungen als Grundeigentümerin zu lösen.

Stadtratschef Frank Rossau (Arendsee-Land / Freie Liste) ahnte ein gespaltenes Ergebnis im Falle einer Abstimmung und sah darin ein negatives Signal. So sprang schließlich Nadine Schütte (Linke) ein und nahm die Angelegenheit mit in den Sozialausschuss. Womit sich der Kreis fürs Erste schließt.

Unterdessen sind bislang 4740 Euro über die Internetspendenaktion zusammengekommen. Zuletzt gingen vor rund einer Woche 70 Euro für den Wiederaufbau des Seetempels ein.

Der größte Teil der zwanzig Spenden bezieht sich auf die Konzeption und die Vermessung. Tragwerksplanung und Bauantragskosten sind der Spendenseite zufolge noch nicht berücksichtigt worden.

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