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Unruhiges Jahrestreffen des Klostervereins Arendsee

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Von: Jens Heymann

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Die neue Führungsriege des Arendseer Klostervereins besteht aus Bürgermeister Norman Klebe (v.l.), Vorsitzender Uwe Walter, Yvonne Ritter-Findeisen, Luftkurort-Chefin Claudia Schulz und Stellvertreter Frank Platte.
Die neue Führungsriege des Arendseer Klostervereins besteht aus Bürgermeister Norman Klebe (v.l.), Vorsitzender Uwe Walter, Yvonne Ritter-Findeisen, Luftkurort-Chefin Claudia Schulz und Stellvertreter Frank Platte. © Heymann, Jens

Ernste Gesichter, kritische Nachfragen, ein neuer Vorstand und offensichtlich viele Dinge, die intern aufgeklärt werden müssen – die Jahresversammlung des Arendseer Klostervereins am Mittwochabend im Gemeindezentrum am Dessauer Worth war keine der üblichen Zusammenkünfte.

Arendsee – Uwe Walter bleibt für die nächsten drei Jahre Vorsitzender des für Arendsee wichtigen kulturellen Vereins. Aber lediglich die Hälfte der Anwesenden stimmte für ihn; der Rest enthielt sich oder war dagegen.

Sein Stellvertreter ist nach wie vor Frank Platte. Manche Mitglieder machten am Abend keinen Hehl daraus, dass sie lieber ihn als neuen Chef gesehen hätten, doch dieser lehnte aus beruflichen Gründen ab.

Walter und Platte sind zugleich die beiden einzigen verbliebenen Mitglieder des erst im Juni 2022 gewählten Vorstands. Doch das Führungsgremium war bereits im Oktober des vergangenen Jahres auseinandergeflogen, als Schatzmeisterin Annett Wille ihr Amt und den Verein verließ. Später folgten Nicole Feldner und Eckehard Schwarz. Für diese drei sind nun Luftkurort-GmbH-Chefin Claudia Schulz, Stadtchef Norman Klebe und Yvonne Ritter-Findeisen neu dabei.

Die offenkundigen Probleme im Vorstand des Klostervereins wurden den gesamten Abend über angesprochen, ohne dass es allzu konkret wurde. Nicole Feldner erklärte ihren Rückzug mit fehlendem Vertrauen; Dinge seien nicht abgearbeitet oder sogar boykottiert worden. Am Ende habe sie keinen anderen Weg mehr gesehen.

Im Kern scheint es um die Finanzen und die Kosten des Vereins zu gehen. Mitglieder wollten detaillierte Auskünfte zu Arbeits- und Überstunden sowie Vertragsdaten erfahren. Die nicht in Anspruch genommene Möglichkeit der Kurzarbeit für Angestellte wurde explizit kritisiert – dies sei ein großer Fehler gewesen, meinte ein Mitglied. Der alte Vorstand habe diese Angelegenheiten nicht lösen können, hieß es am Abend.

Frank Platte erklärte, sich für eine genaue Buchführung einzusetzen. Vereinschef Walter wollte am Mittwoch nicht auf bestimmte Personalien eingehen; dies sei Sache des neuen Vorstands. Er räumte jedoch Fehler seinerseits ein. Der Klosterverein wolle durch eine Umstrukturierung künftig in einigen Bereichen anders arbeiten. Eine weitere Mitgliederversammlung im Herbst soll dann eine erste Bilanz aufzeigen.

Der Abend drehte sich aber nicht nur um die internen Probleme, sondern auch um die Pläne des Klostervereins. Die im vergangenen Jahr neu etablierten Veranstaltungen wie Klosterfestival, Benni-Fest und Adventsmarkt haben neue Besuchergruppen erschlossen – Uwe Walter hofft auf Fortsetzungen. Darüber hinaus seien viele Veranstaltungen geplant. Frank Platte meinte, ein neues Niveau anzustreben. So soll Selig-Sänger Jan Plewka im September seine Bilder in Arendsee ausstellen.

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