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Arendsee: Umgekippte Bäume werfen Fragen zur Pflege auf

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Von: Jens Heymann

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Bei einem Sturm wie im Februar 2022 kippen Bäume um – etwa auf der Landesstraße 5 in Arendsee.
Bei einem Sturm wie im Februar 2022 kippen Bäume um – etwa auf der Landesstraße 5 in Arendsee. Dass die Gehölze möglicherweise geschwächt sind, hat seitdem Rufe nach besserer vorbeugender Kontrolle laut werden lassen. © Privat

Die Kritik war zuletzt bei der Jahresversammlung der Feuerwehr Sanne-Kerkuhn geäußert worden: Die Pflege der Straßenbäume sei in vielen Fällen nicht ausreichend, meinte Ortsbürgermeister Jens Reichardt angesichts diverser Einsätze, um umgefallene Bäume von öffentlichen Straßen zu beseitigen. Auch im Ordnungsausschuss des Altmarkkreises war es bereits Thema. Anhaltende Trockenheit in der Region tut ihr Übriges.

Arendsee – Die Bäume an den Fahrbahnen fallen in die jeweilige Verantwortung des Straßeninhabers, des sogenannten Baulastträgers. Das Spektrum reicht von Privatwegen über Gemeinde- und Kreisstraßen bis zu Landes- und Bundesstrecken. Die Kreisverwaltung mache für ihre Straßen bereits Sichtkontrollen, wie es aus dem Salzwedeler Landratsamt auf Nachfrage hin hieß. Diese Kontrollen sollen verstetigt werden und in regelmäßigen Intervallen erfolgen, so die weitere Auskunft. Während des besagten Ausschusses im Landratsamt ging es allerdings noch tiefer ins Detail. Dort wurde von einem Ampelsystem gesprochen, in das Bäume bis hin zum Totholz (rot) eingeordnet werden sollen.

Der Kreis habe auch ein Auge auf Bäume auf Privatgrundstücken, erfuhr die AZ. Werde ein solcher Baum zur Gefahr für eine Kreisstraße, müsse der Grundstückseigentümer nach Behördenaufforderung zeitnah handeln.

An Landes- und Bundesstraßen seien Baumkontrolleure unterwegs, lautet eine Auskunft aus dem Magdeburger Ministerium für Infrastruktur und Digitales. Alle ein bis zwei Jahre schauen sich die Experten die Krone, den Stamm, den Wurzelanlauf und das Baumumfeld an. Die zuständige Landesstraßenbaumbehörde verfügt über ein Baumkataster, um den Überblick zu behalten.

Ein Anpassen des aktuellen Kontrollprozesses infolge von Klimaänderungen sei aktuell nicht vorgesehen, heißt es weiterhin aus der Landeshauptstadt. Die Richtlinien entsprächen dem Stand der Technik und fänden entsprechende Beachtung. Auf größere Wetterereignisse werde mit zusätzlichen Kontrollen reagiert. Auf diese Weise will die Landesbehörde für ihre Straßen potenzielle Folgeschäden und -gefahren frühzeitig erkennen.

Auch sie hat einen Blick auf Bäume, die nicht in den eigenen Zuständigkeitsbereich fallen, aber auf Straßen fallen könnten. In diesem Fall würden Maßnahmen eingeleitet.

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