Doch ausgerechnet die Kreisverwaltung hat Arendsee einen dicken Strich durch die Kalkulation gemacht. Die Einheitsgemeinde sei nämlich gar nicht finanzschwach, wurde in Salzwedel entschieden. Schuld daran ist der genehmigte Haushalt. Darüber sei mit der Kommunalaufsicht des Kreises nicht zu reden gewesen, gab es seufzende Stimmen aus dem Arendseer Bauamt.
Ohne ausgewiesene Geldknappheit gibt es in der Folge keine komplette Förderung, sondern lediglich 65 bzw. 75 Prozent. Da würde der Klimamanager aber schnell 30 000 bis 40 000 Euro kosten, hat Bürgermeister Norman Klebe ausgerechnet. Ausgaben, die die Gemeinde in ihrem ausgeglichenen Haushalt nicht eingeplant hat.
Nun ist offenbar guter Rat teuer. Mit der Förderstelle in Jülich soll nun eine Fristverlängerung oder gar ein Aussetzen des Antrags verhandelt werden, erfuhr die AZ. Mal zum Vergleich: Mit den überschlagenen 40 000 Euro Selbstkosten könnte Arendsee auch den seit Jahren geforderten Bebauungsplan für die Seeparzellen bezahlen – und zwar komplett für alle.
Das Unverständnis über die Entscheidung der Kommunalaufsicht wird durch Arendseer Stadträte geteilt. „Ich kann das nicht nachvollziehen“, meinte etwa Wirtschaftschef Jens Reichardt (Arendsee-Land / Freie Liste). Die Kommune habe Steuern erhöht und Ausgaben gestrichen. Das mache noch lange keinen guten Haushalt, erklärte er in Hinblick auf gar nicht so rosige Finanzzahlen. Was in der Stadt verwundert: Vom Land gab es kürzlich einen Schuldenerlass. Den erhalten keine reichen Orte.